Durch den wilden Westen
Die Landschaft um Kamloops gleicht den Kulissen die man aus den guten alten Western kennt. In dieser Gegend regnet es nur sehr selten und es herrscht ein wüstenähnliches (semi-arides) Klima. Irgendwo zwischen Kamloops und Savona – meinem nächsten Etappenziel – passiere ich tatsächlich die Ponderosa Road. Ich verpasse es allerdings ein Foto zu schießen. Kurz vor Savona mache ich nach einem kleinen Hügel den ich gerade erklommen habe, eine kurze Pause. Dabei entdecke ich in ca. 200m Entfernung wie es scheint einen Coyoten. Er schaut mich ca. 30 Sekunden interessiert an, macht dann aber doch die Straße frei.
Savona ist ein kleines verschlafenes kleines Nest, das am Kamloops Lake gelegen ist. Ich übernachte bei Gerry und Detty, die mich für eine Nacht aufnehmen. Mal wieder komme ich in den Genuss einer warm shower und wie so oft gibt es auch noch ein üppiges Abendessen samt Lachs, den Gerry selbst gefangen hat.
Am nächsten Morgen breche ich später auf als geplant, da wir uns während und nach dem Frühstück noch ausgiebig unterhalten. Es steht eine lange Etappe an. Ich möchte es bis nach Fountain Valley schaffen – das sind mal wieder mehr als 100km. Nach einem Stopp auf dem Farmers Market in Horstings, wo ich mich mit Sandwich, Suppe und einer Zimtschnecke (Cinamon Bun) stärke nehme ich die letzten ca. 60km in Angriff. Bei dem Blick auf das Höhenprofil wird mir immer mehr klar, dass ich mich richtig ranhalten muss, um noch vor dem Sonnenuntergang am Ziel anzukommen. Ich mache zwischendurch immer nur sehr kurze Pausen um etwas Studentenfutter oder einen Müsliriegel zu essen. Und tatsächlich schaffe ich es mit dem letzten bisschen Tageslicht zu meinem Bestimmungsort. Ich schlage mein Zelt auf und koche mal wieder Pasta, die ich dieses mal aber mit dem Lachs von gestern verfeinern kann. Ein langer Tag geht zu Ende.
Bevor ich am nächsten Morgen mein Fahrrad packe und losfahre steht erst mal FaceTime mit meiner Schwester und ihren beiden Kindern an. Es ist schön, die beiden kleinen Neffen mal wieder zu sehen und ich habe das Gefühl, dass sie sich auch freuen ihren Onkel mal wieder zu Gesicht zu bekommen. Ich kann mich nur schwer von den beiden losreißen, aber ich habe eine Straße die ich befahren muss. Und der heutige Tag wird noch heftiger als der vorige. Nach einem kurzen Downhill Part geht es über ca. 60km fast ausschließlich bergauf. Am Ende des Tages werde ich insgesamt einen Höhenunterschied von über 1800m überwunden haben. Das wäre für ich selbst mit dem Rennrad ohne Radtaschen schon einige überdurchschnittlich schwere Etappe. Und so kommen mir zwischendurch auch das ein ums andere mal Zweifel, ob ich es heute mal wieder innerhalb der Zeit schaffe. Als es schließlich 18:00 ist, erreiche ich endlich den Scheitelpunkt der Etappe. Ab nun geht es bergab und zwar für 13km mit zum Teil 15 Prozent Gefälle. Es ist eine waghalsige Abfahrt, die volle Konzentration abverlangt aber zugleich natürlich auch für die vorherigen Strapazen entlohnt. Sie hat auf jeden Fall Spaß gemacht.
Unten im Tal angekommen, muss ich noch 20km in die Pedale treten um zu meiner geplanten Unterkunft zu kommen. Sie liegt etwas außerhalb von Pemberton. Ich übernachte bei Pam und Scott die eine kleine ökologische Farm betreiben. Es ist eine ziemlich lange Straße und ich schaue bei jeder Einfahrt, ob es endlich die richtige Hausnummer ist. Ungefähr 5 Einfahrten vor dem Hof erblicke ich einen großen schwarzen Bär. Es scheint, als würde er die Einfahrt bewachen. Auch wenn ich kurz versucht bin, die Kamera rauszuholen und ein Foto zu schießen, entscheide ich, dass es doch klüger ist einfach weiterzuradeln. Letztlich bin ich froh, als ich endlich den Hof erreiche und mal wieder eine warme Dusche und ein warmes Abendessen auf mich warten. Ich liebe die Gastfreundlichkeit der Kanadier.
Jaap
Ha Martijn,
Wat een avontuur zeg! Knap hoe je al die lekken hebt opgelost. Ik hoop dat je een nieuwe reserveband en plakkers hebt kunnen scoren. Dit zijn de overwinningen waar je trots op kunt zijn!!!
En ik zie geweldige foto’s. Indrukwekkende landschappen waar jij als ‚kleine‘ fietser doorheen rijdt. Mij geeft dat altijd een gevoel van nietigheid, en tegelijk kracht. Want het zijn toch mooi jouw benen die het doen! Hoe beleef jij dat?
Herkenbaar wat je schrijft over je verbinding met Theresa en de kinderen. De uitdaging is te weten dat al zijn ze in kilometers ver weg, de verbinding even sterk is. Of misschien door de afstand en jouw avontuur wel sterker.
Ja, de reis gaat niet alleen door het landschap daar buiten. Ook door het landschap van binnen. Dat maakt het zo mooi!
Heb het goed!
Jaap.
Olga
Bitte keine Selfies mit den Bären 🤤